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Studie Wasserstoffnetz Mitteldeutschland 2.0

Mitteldeutschland ist H2-ready - das zeigen die Ergebnisse der größten deutschen privatwirtschaftlich finanzierten Untersuchung. Stahlwerk Thüringen nahm als Bedarfsträger daran teil.

Wasserstoff ist ein hervorragender chemischer Energieträger, gut speicherbar und transportierbar. In Kombination mit erneuerbaren Energien kann er die gesamte Energiewirtschaft klimaneutral transformieren. Wasserstofftechnologien werden im Rahmen der „Nationalen Wasserstoffstrategie“ als Kernelement der Energiewende und der damit einhergehenden Defossilierung definiert. Die Verfügbarkeit von klimaneutralem Wasserstoff wird schon bald wesentliche Grundlage für zukunftsfähige Wirtschaftsräume sein.

Die Studie „Wasserstoffnetz Mitteldeutschland 2.0“ bietet einen umfassenden Überblick über die dynamische Entwicklung des Wasserstoffbedarfs in Mitteldeutschland und sieht die Notwendigkeit einer effektiven Infrastrukturplanung. So ist Mitteldeutschland bei vielen kritischen Erfolgsfaktoren wie der Grünstromverfügbarkeit, industriellen Wasserstoffnachfrage und innovativen Geschäftsmodellen rund um grünen Wasserstoff bereits heute gut aufgestellt. Was fehlt, ist eine leitungsgebundene, großflächige Infrastruktur. Hierfür verbindet die Studie alle gemeldeten Anschlusspunkte miteinander und empfiehlt ein zukunftsfähiges Wasserstoffnetz mit 42 Leitungsabschnitten und einer Gesamtlänge von 1.100 Kilometern.

Trassierung des mitteldeutschen Wasserstoffnetzes der Studie 2.0

Die Untersuchung betont die Bedeutung von Wasserstoff als zukünftige Energiequelle und zeigt, dass die Nachfrage nach grünem Wasserstoff sowie dessen Erzeugungskapazitäten bis 2040 in Mitteldeutschland rasant steigen werden. An die Politik werden folgende Handlungsempfehlungen für das Untersuchungsgebiet gerichtet:
+ es bedarf klarer politischer / rechtlicher Rahmenbedingungen für Investitionen bei Infrastrukturbetreibern, Produzenten und Abnehmern
+ parallel zum Kernnetz ist der Ausbau lokaler Produktionsanlagen und Speicherkapazitäten voranzutreiben
+ ein vorgelagertes Wasserstoffkernnetz ist für die Versorgung unerlässlich
+ ausreichende Wasserstoffmengen sollten über Importe sicher gestellt werden (Importquote Mitteldeutschland: 66%)

Die Studie „Wasserstoffnetz Mitteldeutschland 2.0“ wurde von der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland, dem Wasserstoffnetzwerk HYPOS, der DBI-Gruppe und der INFRACON durchgeführt. 54 regionale Partner aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nahmen daran teil. Sie ist damit die größte privatwirtschaftlich finanzierte Untersuchung dieser Art in Deutschland.

Stahl, der zukünftig Wasserstoff trägt.